In meiner Reportage für +972 Magazine (Englisch) (auch bei Local Call, auf Hebräisch) beschreibe ich einerseits wie sich der jüdische Nationalfonds (JNF-KKL) auf Deutsch vorstellt – und dagegen seinen tatsächlichen Daseinszweck, wie er ausgeübt wird und wie die Führung in Israel ihn offen bestätigt. Der Abstand ist erschütternd.
Auf Deutsch stellt sich der jüdischer Nationalfonds als “politisch unabhängige Umweltsorganisation” vor. Dabei ist er und war er immer ein politisches Instrument, seine “grüne” Tätigkeit eine untergeordnete. Das betonte neulich auch sein Vorstand.
In Deutschland wird behauptet, dass sich der JNF für alle Bewohner des Lands bemüht. Das verneint allerdings seine Führung offen, seine Anwälte weisen das vor Gericht vehement zurück – zum Beispiel um dagegen zu argumentierte, dass er Grundstücke auch an Nichtjuden verpachten soll. Die Satzungen des JNF verbieten es ihm, seine Ländereien an Nichtjuden zu verpachten; dies wurde bewusst ausgenutzt, als von Palästinenser:innen konfiszierten Ländereien vom Staat an den JNF gegeben wurden, um zu legitimieren, dass eben nicht alle im Land gleich bedient werden.
Auf Deutsch wird merkwürdigerweise besonders hervorgehoben, wie sich der JNF für die Bedouinen in der Wüste Naqab bemüht. In der Realität werden JNF-Wälder immer wieder als Werkzeug benutzt, um diese nichtjüdische Communities zu entfernen. Die Realität ist, das der jüdische Nationalfonds eben dafür begründet wurde, um Ländereien für jüdische Siedler anzuschaffen. Bis heute ist er bemüht, Länder in Israel-Palästina vor “den Arabern” zu “retten”. Das wird in Israel offen, sogar stolz preisgegeben
Nun, eine, sagen wir mal, selektive Darstellung zwecks Spendensammlung ist vielleicht nicht so ungewöhnlich. Besonders überraschend sind dafür die Begründungen der Gemeinnützigkeit des jüdischer Nationalfonds in Deutschland – dazu zählt nämlich die “Förderung des Völkerverständigungsgedankens.” Welche Völker sich wie mittels völkische Landübernahme genau verständigen sollten, ist nicht klar. Klar ist nur, dass das nicht die im Operationsgebiet des JNFs lebenden Völker untereinander betrifft.